MEINE ZEITZEICHEN

Auszüge aus Veröffentlichungen und Statements zu herausragenden Ereignissen seit 1986

(Der aktuellste Eintrag befindet sich am Ende!) 

 

26. April 1986 (atomarer Supergau im Kernkraftwerk von Tschernobyl)

Editorial in BLICKPUNKT ZUKUNFT Ausgabe 13. Veröffentlicht am 01. Oktober 1986

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1993 (drohende Klimakatastrophe)

Buchpassage aus "Zukunftsgestaltung und Chaostheorie", Verlag Peter Lang 1993, S. 44f.

... Die einzige Frage, um die es sich noch drehen kann, ist, wie stark sich die Atmosphäre erwärmt. 1,5 bis 4,5 Grad Celsius wird als Schwankungsbreite angenommen, wenn sich nur das Kohlendioxid verdoppelt, dem ein Anteil von 50 Prozent am Treibhauseffekt zugerechnet wird ... Es wurde errechnet, daß pro Sekunde derzeit rund 1000 Tonnen zusätzliches Kohlendioxid (!) in die Atmosphäre geleitet werden, die durch ineffiziente Verbrennung fossiler Brennstoffe und Brandrodung tropischer Wälder entstehen ...     


1995 (drohende Klimakatastrophe)

Auszug aus dem Vortrag "Wandel ist möglich. Zukunftsgestaltung und Chaostheorie" am 19. Januar 1995 in der  Bibliothek für Zukunftsfragen (Robert-Jungk-Stiftung) in Salzburg von 19.30 - 21.40h

... Zum Beispiel ist das Artensterben von folgenden Randbedin­gungen abhängig: Rodung von Wäldern, Übersäuerung von Gewässern, Treibhauseffekt, Klimaänderungen, Ausweitung der Ackerflächen usw. Ändern sich diese Randbedingungen (durch Zu- oder Abnahme bzw. po­sitiver oder negativer Rückkopplung), so ändern sich die Anfangsbedin­gungen für das Artensterben und für die meisten in der Grafik aufgeführ­ten Weltprobleme: eine Zunahme der Rodung von Wäldern würde z.B. das Artensterben erhöhen. Eine höhere Rodung der Wälder bedingt aber auch die Zunahme von CO2 (Kohlendioxid). Kohlendioxid ist wiederum erheblich für den bereits eingesetzten anthropogenen Treibhauseffekt verantwortlich, der den Anstieg des Meeresspiegels bewirkt. Dadurch wird Landverlust ausgelöst, der einen Rückgang der Nahrungsmittelpro­duktion sowie Not und Elend für viele Menschen bewirkt, was wiederum die sogenannten Wanderungsbewegungen auslöst usw. Diese Ursachen-Wirkungsbezie­hungen, die Sie, liebes Publikum, in dieser Grafik wiederfinden, sind zwar ein sehr grobes Raster, das aber dennoch aufzeigt, wie sehr sich die einzelnen Probleme wechselseitig bedingen. Dahinter befindet sich der Mensch mit seinen Wert- und Handlungsmustern, der diese Zukunfts­probleme beeinflußt. Ein kleines und sehr einfaches Beispiel: Heute flie­gen viele Europäer zu den Malediven - ein Inselstaat im Indischen Ozean. Ein beträchtlicher Teil dieses Inselstaates könnte durch den bereits ein­gesetzten Treibhauseffekt, der sich nicht auf Prognosen, sondern auf eindeutig feststehende Trends begründet, im nächsten Jahrhundert überflutet werden, weil der Treibhauseffekt den Anstieg des Meeresspiegels be­wirkt. Ein Anstieg des Meeresspiegel um 1 Meter würde die Malediven zum Verschwinden bringen. Heute schon bauen die Bewohner der Malediven Deiche gegen die immer häufigeren Sturmfluten, aber sie können nicht alle Inseln der Malediven durch Deiche schützen. Alle Tendenzen zeigen, daß der Treibhausef­fekt durch menschliche Aktivitäten bereits eingesetzt hat. Die Vorboten eines Anstieges des Meeresspiegels sind z.B. der stetige Rückgang der Dauerfrostböden z.B. in Sibirien; der Rückgang der Polkappen, die glo­bale Zunahme des Windes um ca. 15 % in den letzten 25 Jahren und die globale Erhöhung der Temperatur in den letzten 4 Jahrzehnten.

Personen, die zu den Malediven fliegen, beschleunigen - so seltsam es sich zunächst an­hört - die Gefahr der Überflutung und damit den Wegfall der Malediven, weil sie durch den Hin- und Rückflug zu den Malediven den Treib­hauseffekt beschleunigen, da Flugzeuge Treibstoff ver­brauchen und dadurch das klimarelevante Treibhausgas CO2 produzieren. Flugzeuge sind durch ihre Flughöhe, ihren ungünstigen Energienut­zungsgrad und andere Faktoren besonders schädlich für das Weltklima. Schon ein Flug von nur 4 Stunden ist nach Berechnungen des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie aus dem Jahre 1993 so schädlich für das Weltklima wie ca. 20.000 Autokilometer mit einem Mittelklassewa­gen.  Konsequent formuliert, bedingt na­türlich jedweder Verbrauch von fossilen Rohstoffen das Anwachsen der Klimaprobleme ... Im Sinne der eingangs erwähnten sensitiven Abhängigkeit von den An­fangsbedingungen hat auch lokales und individuelles Handeln (z.B. der Erhalt eines Baumbestandes in einem Stadtteil; Sparmaßnahmen aller Art oder das Für und Wider einer Reise mit dem Flugzeug) globale Fol­gen, die zwar mikroskopisch klein, aber vorhanden sind! ...


Statement zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon in Washington

Zu den verheerenden Terroranschläge vom 11. September 2001 habe ich zwei Tage später, am 13. September 2001 für die Gesellschaft für Zukunftsmodelle und Systemkritik e.V. - GZS folgendes Statement veröffentlicht:

Wir sind zutiefst bestürzt, fassungslos und lange Zeit sprachlos gewesen durch den größten und kaum noch in Sprache zu fassenden Terrorakt in der Geschichte der Menschheit, der am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon in Washington ausgeübt wurde. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Opfern und Hinterbliebenen! Wir trauern mit den Bürgerinnen und Bürgern der Vereinigten Staaten von Amerika! Die GZS als Institution der Zukunfts- und Friedensforschung und Teil der Friedensbewegung lehnt jedwede Form von Gewalt ab und hofft deshalb, daß das politische und gesellschaftliche Werten und Handeln keine neue Gewalt als Antwort auf die barbarischen Terrorakte in den Vereinigten Staaten von Amerika erzeugt! Wir hoffen, daß diese extremste Form des Terrors, die es bislang gab, nicht dazu führt, daß daraus neue Gewalt entsteht, die insbesondere unschuldige Menschen trifft! Wir hoffen auf ein politisches und gesellschaftliches Werten und Handeln, das nicht dazu führt, Vorurteile gegen Menschen und Kulturkreise zu schüren! Wir hoffen auf ein konstruktives - ein politisches und damit friedliches - Vorgehen gegen Gewalt und Terror!

In diesem Sinne zwei abschließende Zitate:

»Ich werde der Gewalt immer abschwören! Gewalttätige Methoden sind gegen die menschliche Natur. Wenn ein Konflikt mit Gewalt gelöst werden soll, dann weiß man nicht, wo sie endet. Die Natur der Gewalt ist nicht vorhersehbar. Wir werden [in Tibet] immer gewaltlos handeln. Wenn wir ein Ergebnis bekommen, dann ist es ein besonders gutes.«

Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama (Friedensnobelpreisträger 1989)

»Der Gewalt muß abgeschworen werden, denn das Gute, das sie scheinbar erreichen kann, ist bloßer Schein, während der von ihr angerichtete Schaden von Dauer ist.«

Mahatma Gandhi


26. Dezember 2004 (Tsunami-Katastrophe in Südostasien)

Der Tsunami, das Paradies und die so genannte Dritte Welt

Veröffentlicht am 09. Januar 2005 in verschiedenen Medien

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12. April 2010: Trends und Auswirkungen der globalen und nationalen Armutsentwicklung

Vortrag gehalten auf der die HKD-Referent/innen-Konferenz »Arme habt ihr alle Zeit. Kirchliche Wahrnehmung von Armut vor der eigenen Haustür« in Hermannsburg in der HeimVolkshochschule der ev.-luth. Landeskirche Hannovers.

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Japan, 11. 03. 2011: Die gewaltigen Katastrophen und die Zukunft der Atomenergie

Veröffentlicht am 20. März 2011 in Politik-Poker

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24. März 2014

Big Data

Im Windschatten des NSA-Skandals werden die vielfältigen „ganz legalen“ Ausspähungen sowie Manipulationen vieler Millionen Menschen durch Algorithmen, die „Big Data“ nutzen, von großen Teilen der Bevölkerung nicht richtig wahrgenommen und/oder nicht ernst genug genommen. Die Politik agierte und reagierte bislang zu zaghaft und hinkt den vielfältigen Entwicklungen um „Big Data“ ohne Zweifel hinterher. Sie kann zwar diese Entwicklung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufhalten, aber trotzdem kann sie mehr für die Sicherheit unserer Daten unternehmen. Doch letztendlich liegt es an uns, die „Hoheit“ über unsere Daten zu bewahren.

Veröffentlicht im März 2014 in Politik-Poker

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30. September 2015

Fünfzehn Thesen zur Flüchtlingskrise

1. Das Recht auf Asyl in Deutschland für Menschen, die aus Ländern flüchten, in de­nen Kriege stattfinden oder in denen sie aus rassistischen, religiösen, nationalisti­schen, politischen oder ethnischen Gründen verfolgt werden, darf nicht weiter auf­geweicht werden.

2. Menschen müssen auch ein Recht auf Asyl bekommen, wenn sie aus Ländern kom­men, in denen die Lebensverhältnisse so miserabel sind, dass ein menschenwürdi­ges Leben unmöglich ist (z. B. Flucht aus Gründen des Klimawandels, der Zerstörung der Lebensgrundlagen etwa durch Landgrabbing der reichen Länder des Nordens, der Vernichtung der Lebensgrundlagen von Kleinbauern durch die EU- und US-Ag­rarpolitik u.v.m.).

3. Deutschland benötigt endlich ein Einwanderungsgesetz. Die Gründe: a) Durch ein Ein­wanderungsgesetz wird Illegalität vermieden und es werden regulierte Wege der Migration ermöglicht. b) Das derzeitige Zuwanderungsgesetz leistet dies nicht. c) Deutschland benötigt jährlich weit über 500.000 Menschen, die zu uns einwan­dern müssten, damit es aufgrund seiner demografischen Entwicklung (Überalte­rung, zu we­nige Kinder) sein Lebensniveau halten kann.

4. Sinti und Roma, die aus sogenannten sicheren EU-Staaten (speziell Bulgarien, Rumä­nien, Serbien) nach Deutschland kommen und Asyl beantragen, sollten auf­grund der starken Diskriminierung, der sie in diesen Ländern ausgesetzt sind, in grö­ßerer Anzahl als in den vergangenen Jahrzehnten Asyl erhalten. Darüber hinaus muss die EU mit politischen Mitteln mehr darauf drängen, dass Sinti und Roma in ihren Mitgliedsländern nicht mehr diskriminiert werden. Sinti und Roma in Deutschland in höherer Anzahl als in den vergangenen Jahrzehnten Asyl zu gewäh­ren, wäre auch ein Akt später „Wiedergutmachung“ aufgrund der Verbrechen, die das NS-Regime an Sinti und Roma begangen hat

5. Es muss möglich sein, dass Menschen Asyl in ihren Heimatländern beantragen kön­nen, wenn sie in Länder der EU einreisen wollen. Sollte dies realisiert sein, so kön­nen sie über sichere Wege in die EU kommen. Damit würde den Schlepperbanden das Handwerk gelegt.

6. Waffenexporte in Krisenländer und in Länder, die Krisen schüren, müssen sofort ein­gestellt werden. Hier muss Deutschland als drittgrößter Waffenexporteur der Welt eine Vorreiterrolle spielen!   

7. Asylbewerberinnen und Asylbewerber sollten möglichst schnell ein Arbeitsvisum er­halten. Ihnen sollten zeitnah Jobangebote gemacht werden und berufliche Per­spektiven aufgezeigt werden.

8. Den Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland kom­men, müssen mehr Arbeitsplätze mit unmittelbarer Sprachförderung angeboten werden, die u. U. auch durch die Bundesregierung subventioniert werden sollten.

9. Die Situation für die Menschen in den Kriegs- und Krisenländern des Südens muss durch die Länder des Nordens erheblich verbessert werden, um die Fluchtursachen zu reduzieren. Es muss die neokolonialistische Ausbeutung und die damit verbun­dene Zerstörung der Umwelt in den Ländern des Südens durch den Norden beendet werden. Die noch intakten gesellschaftlichen Strukturen in den Ländern des Südens müssen bewahrt werden. Eine faire Entwicklungszusammenarbeit ist vonnöten, die sich an den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung orientieren muss. Hilfe zur Selbstentwicklung für die Menschen des Südens muss massiv gefördert werden. Das notwendige Know-how zur Umsetzung der in diesem Punkt angesprochenen Forderungen ist weltweit vorhanden. 

10. Die finanzielle Unterstützung der Flüchtlingslager in den Anrainerstaaten der Kriegs­länder (insbesondere in der Türkei, in Jordanien und im Libanon) muss ganz erheblich materiell und finanziell durch alle Länder des Nordens verbessert werden. Die Flüchtlingslager müssen in jedweder Hinsicht bessere Lebensbedingungen für ihre Bewohner ermöglichen. Besonders wichtig ist es, ausreichend Schulen in den Flüchtlingslagern einzurichten. Damit würde vermieden, dass die Flüchtlinge aus diesen Flüchtlingslagern den Weg nach Europa nehmen. Würde es bessere Bedin­gungen in den Flüchtlingslagern geben, dann würden die Menschen in den Flücht­lingslagern bleiben, bis die Kriege zu Ende sind, um dann wieder in ihre Hei­matlän­der zurückzukehren.

11. In Deutschland muss der soziale Wohnungsbau drastisch gefördert werden. Deutsch­land wird aufgrund der Flüchtlingsströme einerseits und der notwendigen Einwanderung (Zuwanderung) andererseits in den nächsten Jahren sehr viel mehr Wohnraum benötigen.

12. In Deutschland muss die Bundesregierung den Kommunen wesentlich mehr Geld für die Beherbergung und Integration von Flüchtlingen, Asylbewerberinnen, Asyl­bewerber und Einwanderer (Zuwanderer) zur Verfügung stellen.

13. Mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die die Integration von Flüchtlingen zur Aufgabe haben und die die Koordination der ehrenamtlichen Integrationshelfe­rinnen und -helfer steuern, sind dringend notwendig. Darüber hinaus muss die psy­chotherapeutische Versorgung von traumatisierten Kriegsflüchtlingen deutlich ver­bessert werden.

14. Es müssen wesentlich mehr Lehrerinnen und Lehrer für den Schulunterricht (Kin­der, Jugendliche und Erwachsene) und für die Sprachschulung zur Verfügung ge­stellt werden.

15. Jede(r) ist aufgefordert, auf Rassismus in jedweder Form zu reagieren. Das bedeu­tet, dass hingesehen und möglichst zeitnah reagiert werden muss, wenn jemand rassistisch angefeindet wird.

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Diese Fünfzehn Thesen wurden an das Bundeskanzleramt, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und an das Bundesinnenministe­rium versendet.

Redaktionsschluss war der 30. September 2015

Der Beitrag wurde in der Zeitschrift FORUM Nachhaltig Wirtschaften veröffentlicht 


Juli 2018

Flucht und Migration - fünfzehn Thesen

Mein Beitrag geht hochaktuell auf die EU-Abschottungspolitik ein. Die Behinderungen bzw. Verhinderungen der privaten Seenotrettung durch NGOs und die von der EU eingestellte Seenotrettung werden kritisch angesprochen. Darüber hinaus werden aktuelle Entwicklungen der Asyl-, Flüchtlings- und Migrationspolitik und der Rechtsruck in der EU kritisiert. Abschließend werden fünfzehn hochaktuelle Thesen zum Themenkomplex Asyl, Flucht und Migration aufgeführt.

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Der Beitrag wurde in der Zeitschrift FORUM Nachhaltig Wirtschaften veröffentlicht 


März 2020

Die Coronavirus-Pandemie im Kontext des Anthropozäns*

Durch die Coronavirus-Pandemie (Covid-19) wurde spätes­tens im März 2020 erstmals seit dem Jahr 1950 spürbar die »große Beschleunigung« für eine Zeit lang unterbrochen.1 Die Corona­virus-Pandemie führte zur größten Entschleunigung der Weltgesellschaft seitdem das Anthro­pozän besteht. Die Maß­nahmen, die zu ihrer Be­kämpfung weltweit durchgeführt wur­den, über­treffen alles, was bislang gegen die vielen Krisen und Katastrophen im Anthropozän unternom­men wurde. Weder die Großdemonstrationen gegen die Klimakrise und für mehr Kli­maschutz, die die globale Bewegung »Fridays for Future« und andere Klimaaktivistinnen und Klimaakti­visten bislang weltweit durchführten, noch die nicht mehr zählbaren Aktionen für den Um­welt­schutz, die regelmäßigen Warnungen von Wissen­schaftlerinnen und Wis­senschaftlern sowie von Nichtre­gierungsorgani­sationen aus dem Umweltschutz und der kriti­schen Wissen­schaft, weder die mahnenden Worte vom Papst durch seine »Laudato si. Die Umwelt-Enzyklika des Papstes« (2015), noch die von ungezählten Intellektuellen waren so fol­genreich wie die drin­gend notwendigen Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie. Der Grund da­für ist die kol­lektive Angst vor dem Coronavirus und seinen extrem schwerwiegenden Folgen. Was die Angst vor dem Coronavirus betrifft, so übertrifft sie deutlich die Angst vor den Folgen des Klimawan­dels und der fortschreitenden Zerstörung der Lebensgrundlagen der Erde.

     Ein winzig kleines »Ereignis« in Form ei­nes sich zur Pande­mie ausbreitenden neuen Virus hat dazu geführt. Epidemien und Pandemien sind aber nichts Neues. Sie begleiteten die frühere Menschheit tausende Jahre lang und sie begleiten auch die heuti­ge Weltgesellschaft. Im 20. Jahrhundert haben sie viele Millio­nen To­desopfer gefordert. Aber in der Weltgesellschaft des 21. Jahr­hunderts mit derzeit 7,78 Milliarden Menschen und der hoch­gradig vernetzten wirt­schaftlichen Globalisierung sowie »einer permanenten Völkerwanderung« durch den globalen Tourismus breitet sich jede Pandemie sehr viel schneller aus als in früheren Zeiten. Wenn heute Pandemien ausbrechen, dann ge­raten die medizinischen Kapazitäten überall unter enormen Druck und können nicht alle erkrankten Menschen versorgen und betreuen.

     Schlägt durch die Coronavirus-Pandemie die Natur zurück, weil wir sie durch die »große Beschleunigung« fortwährend ge­fährden und zerstören? Ist die Coronavirus-Pandemie eine Zä­sur, die die Weltgesellschaft zwingt, reale Nachhaltigkeit und die globale nachhaltige Entwick­lung voranzutreiben? Kann viel­leicht die Weltgesellschaft aus den Maßnahmen zur Be­kämp­fung der Coronavirus-Pandemie auch im Kampf gegen die Kli­makri­se und die im folgenden Kapitel aufgeführten anderen zu­kunftsgefähr­denden Megatrends lernen? Wenn daraus gelernt würde, dann würden die einzelnen Maßnahmen gegen die zu­kunftsge­fährdenden Megatrends, verglichen mit denen gegen die Coronavirus-Pandemie, das Leben der Menschen nahezu nicht beein­trächtigen. Ich glaube, dass daraus gelernt werden wird.

*Auszug aus meinem Buch „Anthropozän und Nachhaltigkeit. »Denkanstöße zur Klimakrise und für ein zukunftsfä­higes Handelns«, S. 109-110) Peter Lang – Internationaler Verlag der Wissenschaften, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien 2020. 242 Seiten, Hardcover, 4 farb. Abb., Personen- und Sachregister, ISBN: 978-3-631-82523-1 (In allen E-Book-Formaten erhältlich!)

1 Diese Textpassage zur Coronavirus-Pandemie (Covid-19) wurde kurz vor Abgabe des Buchmanuskripts an dem Verlag am 23. März 2020 geschrieben.

 


25. Februar 2022

Ich verurteile den völkerrechtswidrigen russischen Militärangriff vom 24. Februar 2022 auf die Ukraine auf das Schärfste. Ich fordere die russischen Regierung auf, sämtliche militärischen Aktivitäten sofort einzustellen und die russischen Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Der Konflikt mit der Ukraine muss zivilisiert, d. h. diplomatisch gelöst werden.

 

 

Als Mitglied des Vorstandes der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V. - VDW möchte ich auf die PRESSEMITTEILUNG des VDW-Vorstandes und des deutschen Pugwash-Beauftragten zum völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine hinweisen, die am 25. Februar 2022 veröffentlicht wurde.

Pressemitteilung lesen: Die VDW verurteilt den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine !

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28. Februar 2022 15.36h

 

Ich bin fassungslos über die Eskalation des Krieges in der Ukraine. Meine Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine und der ukrainischen Regierung um Präsident Selenskyj, aber auch den Russinnen und Russen, die sich in Russland und in anderen Ländern gegen den Krieg und gegen das russische Regime um Putin stellen.

Dass Putin am Sonntag Nachmittag die atomaren Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hat, ist ein extremer Eskalationsschritt. Er ist auf das Schärfte zu verurteilen. Dieser Eskalationsschritt ist eine starke Drohung an die westlichen Länder, eine starke Drohung an demokratisch geführte Länder und auch eine starke Drohung an die globale Zivilisation.  

Ich fordere die russischen Regierung auf, sämtliche militärischen Aktivitäten sofort einzustellen und die russischen Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und die erhöhte Alarmbereitschaft der atomaren Streitkräfte in Russland sofort aufzuheben.  

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03. April 2022: Beitrag in BLICKPUNKT ZUKUNFT Ausgabe 73, Seiten 2-4.

Der verheerende Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Drohung Putins mit Atomwaffen und die Zukunft der Weltgesellschaft

von Werner Mittelstaedt

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19. Oktober 2023

Ich bin zutiefst betrof­fen von dem erschütternden Vorfall, der sich am 7. Oktober 2023 und in den Tagen danach in Israel ereignete. Die terroristische Organisation Hamas verübte einen grausamen Angriff auf Israel. Die Einzelheiten die­ses An­griffs sind von unfassbarer Brutalität – sie zeigen die tiefs­ten Abgründe menschli­cher Ag­gressivität.

Dieser Vorfall markiert einen einschneidenden Wen­de­punkt für Israel und seine Bewohnerinnen und Be­wohner. Die Geschehnisse vom 7. Oktober 2023 und in den Tagen danach haben auch welt­weite Auswirkungen. Ähnlich, wie die Welt sich durch den verbrecherischen Angriffskrieg Russ­lands auf die Ukraine verändert hat, so wird sie sich auch durch den widerwärti­gen Angriff der Ha­mas auf Israel verän­dern.

Meine uneingeschränkte Solidarität gilt den Men­schen in Israel.

Mir ist bewusst, dass auf der palästinensischen Seite leider viele unschuldige Menschen gelitten ha­ben und immer noch leiden sowie verletzt und getötet wer­den. Aber die Verantwortung für die ausgelöste Es­kalation zwischen Israel und Palästina seit dem 7. Oktober 2023 hat nur die Ha­mas. Trotzdem muss die humanitäre Hilfe für die Palästinenserinnen und Palästinensern weiter­hin höchste Priorität haben, denn nur ein winziger Teil von ihnen unterstützt Terror gegen Israel.

Ich hoffe, dass für die Menschen in Israel und Palästina möglichst bald ein dauerhafter Frieden entsteht.

An dieser Stelle rufe ich alle Leserinnen und Le­ser dieses Textes dazu auf, sich entschieden gegen Anti­semitismus, Is­rael-Feindlichkeit, Fremdenfeind­lichkeit, Rassis­mus und Rechts­extremismus zu en­gagieren.

Werner Mittelstaedt, Haltern am See, 19. Oktober 2023 

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22. November 2023

Im Blog der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler - VDW wurde mein Beitrag "Israels Nine-Eleven. Anmerkungen über Israels Krieg gegen die Hamas und den weltweiten Antisemitismus" am 22.11.2023 veröffentlicht.

VDW-Blog-Beitrag lesen

 

Im Blog der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen wurde dieser Beitrag mit etwas verändertem Titel am 23. November 2023 veröffentlicht.

Blog-Eintrag der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen vom 23.11.2023 lesen

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20. März 2024

Veröffentlichung im Blog der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler - VDW:

Die Wissenschaften sind bunt und müssen es bleiben

Link zum Beitrag: Die Wissenschaften sind bunt und müssen es bleiben